Wednesday, December 16, 2009

Paula é considerada culpada

Agora a tarde foi dado o veredito do caso Paula Oliveira (veja outro post com a história completa publicado hoje): culpada. Leia abaixo o caso publicado na imprensa brasileira e suíça.

http://www.20min.ch/news/zuerich/story/Schuldspruch-fuer-eine-Luegnerin-21988732

Schuldspruch für eine Lügnerin
von Amir Mustedanagic, Zürich
Das Gericht hält Paula O. für schuldig: Sie hat mit ihrer erfundenen Geschichte einer Naziattacke Polizei und Justiz hinters Licht geführt. Die Brasilianerin erhält eine bedingte Geldstrafe und muss happige Verfahrenskosten tragen.

Von der glücklichen Juristin zum realen Opfer einer fiktiven Attacke: Zeugnisse einer traurigen Geschichte.


«Ich bin vorverurteilt worden», sagte die 27-jährige Juristin noch vor Urteilsverkündung. Doch nun ist es klar: Auch das Gericht hat die Lügengeschichten von Paula O. nicht geglaubt. Mit der erfundenen Attacke hat sie nicht nur die Polizei an der Nase herumgeführt, sondern auch die Justiz veräppelt. Das Gericht spricht eine bedingte Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 120 Franken, also total 10'800 Franken, aus. Doch richtig weh tun werden die Verfahrenskosten, die Paula O. zu tragen hat: Alleine das psychiatrische Gutachten hat 20'000 Franken gekostet. Ihr Verteidiger hatte zuvor einen Freispruch gefordert- zumindest nach dem Prinzip «Im Zweifel für den Angeklagten». Seine Mandantin könne zeitweise Realität und Irrealität nicht voneinander unterscheiden, so der Anwalt von Paula O.

Das Gericht liess sich aber nicht beirren: Gestützt auf die medizinischen Gutachten seien diese Ausführungen unglaubhaft, urteilte die Einzelrichterin Eleonora Lichti. Der Verteidiger Roger Müller wollte sich nach dem Prozess nicht äussern. Er verschwand kommentarlos an den wartenden Medien vorbei. Paula O. kann den Entscheid in den kommenden zehn Tagen anfechten.

«Ein jämmerlicher Versuch, sich zu retten»

Zufrieden zeigte sich Staatsanwalt Marcel Frei. Er wollte den Urteilsspruch nicht im Detail kommentieren, sei aber zufrieden. Er nahm Paula O. die Psychosen von Anfang an nicht ab: In seinem Plädoyer zeichnete er ein Bild der Angeklagten, welches eine «gezielte, planmässige und ins Detail durchdachte» Täuschung zeigt. Er vermutet sogar, die Brasilianerin habe erst im Nachhinein eine psychische Störung geltend gemacht. Das medizinische Gutachten habe bei ihr keinerlei dissoziative Störungen zum Tatzeitpunkt festgestellt, so der Staatsanwalt. Ausserdem habe Paula O. ihm gegenüber gestanden und detailiert geschildert, wie es zu den Selbstverletzungen kam. Als Motiv gab er die Täuschung ihres Freundes an: Sie habe dem Freund vorgemacht, schwanger zu sein mit Zwillingen. Der Freund habe sich sehr gefreut und ihr einen Heiratsantrag gemacht. «Sogar das Kinderzimmer ist schon eingerichtet gewesen», so der Anwalt weiter. Doch nur zwei Tage nach der Tat hätten Paula O. und ihr Freund einen Termin bei der Gynäkologin gehabt. «Ihre Lüge wäre aufgeflogen, deshalb hat sie dieses noch grössere Lügengebilde aufgezogen», so der Anwalt. «Das Ganze war ein jämmerlicher, hilfloser Versuch, sich zu retten», so Marcel Frei.

Keine Lügengeschichte, sondern falsche Realtitätsvorstellung?

Ihr Verteidiger widerspricht diesen Ausführungen vehement: Ihr Freund habe sie bereits zuvor «zum Teufel geschickt, als er von der Schwangerschaft erfuhr», so Roger Müller, Anwalt von Paula O. Die zentrale Frage sei nicht, ob es einen Überfall gegeben, sondern ob Paula tatsächlich an alle diese Dinge geglaubt habe. Die angebliche Schwangerschaft sei dann nämlich kein Motiv, findet er. «Es gibt genügend Beispiele für eingebildete Schwangerschaften», so der Anwalt. Unter diesem Aspekt und angesichts der zahlreichen neuen Gutachten über die Angeklagte stelle sich doch die Frage, ob sie die Justiz getäuscht habe oder tatsächlich von diesem Punkt ausgegangen sei. Er monierte, dass das rechtmedizinische Gutachten erst fünf Monate nach dem Zwischenfall erstellt und dass der Fall nicht bis ins letzte Detail geklärt worden sei. «Wir wissen aus den medizinischen Akten, dass solche Anfälle schubweise kommen können, aber wir wissen nicht, wann oder wo Paula sich die Verletzungen zuzog», so Müller. Das bedeute, dass Paula in einer Affekthandlung diese Tat ausgeführt habe und ihre psychologischen Probleme sie hätten glauben lassen, es sei ein Überfall.

Für den Verteidiger ist deshalb entscheidend: «Hat Paula zum Tatzeitpunkt daran geglaubt?» Sollte dies so sein, wäre es keine Irreführung, sondern ein Sachirrtum. «Wie hätte sie etwas anderes sagen sollen, wenn es für sie die Wahrheit war?» Für ihn ist deshalb klar: «Meine Mandantin ist unschuldig und nicht straffähig.» Die Geschichte habe genügend Schaden angerichtet: Sie habe die Familie O. in eine Krise gestürzt und die Karriere von Paula als Juristin zerstört.

Zum Schluss der Plädoyers kam nochmals O. selbst zu Wort: Den Medienrummel habe sie nicht gewollt. Sie habe weder Erklärungen noch Fotos veröffentlicht. «Das ganze Theater hat mir meine Zukunft zerstört, ich werde in absehbarer Zeit kaum als Juristin arbeiten können.» Genau das wolle sie aber. Sie sei niemals auf eine Unfall-, Invaliden- oder sonstige Entschädigung aus gewesen. Sie sei vorverurteilt worden.


Für Paula kam das Geständnis unter Druck zustande

In der Befragung durch die Richterin hatte Paula O. zuvor gesagt, sie könne sich «an nichts erinnern». Sie wisse nicht, was Realität und was Vorstellung sei, aber für sie habe es diesen Vorfall gegeben. «Ist das die Wahrheit?», wollte Richterin Eleonora Lichti von der Angeklagten wissen. «Ja, zumindest die in meinem Kopf abgespeicherte», entgegnete die Angesprochene. Die Richterin stutzt: «Warum haben sie dann bei der Einvernahme die Selbstverletzungen zugegeben?» Paula O. zögert. Dann sagt sie mit fester Stimme: «Ich stand unter Schock und ich wollte dem Druck der Medien entfliehen.» Man habe ihr gesagt, dass die Sache schneller vorbei sei, wenn sie gestehe. Seit dem Überfall habe sie sich in psychiatrische Behandlung begeben und nehme Medikamente.

Paula O. behauptet bestimmt, dass ihr Drittpersonen die Verletzungen zugefügt haben. Sie stellt auch das medizinische Gutachten in Frage. «Ich sage nicht, dass der Überfall so nicht passiert ist», sagte die promovierte Juristin Paula O. heute vor Gericht. Trotz monatelanger Therapie seien aber immer noch die Erinnerungen an einen Überfall in ihrem Kopf. Paula O. machte verworrene Aussagen zum angeblichen Vorfall in Stettbach. Sie bestätigte jedoch, dass sie zum Tatzeitpunkt gar nicht - wie anfänglich behauptet - schwanger war, war sich aber nicht sicher, ob sie es nicht vorher gewesen war. «Im Spital erhielt ich Medikamente, die man nach einem Abort erhält. Wieso? Wieso fehlt auf meinem Konto Geld, habe ich es für einen Abort ausgegeben?», so O.

Anklage fordert bedingte Geldstrafe für falschen Alarm

Anfang Februar 2009 hatte die 27-jährige sich beim Bahnhof Zürich-Stettbach mit einem Messer zahlreiche Schnittwunden am ganzen Körper zugefügt. Der Polizei erzählte sie, drei Neonazis hätten sie überfallen und misshandelt, worauf sie auch noch ihre ungeborenen Zwillinge verloren habe. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass sich die Frau die Schnitte auf dem Bauch selbst beigebracht haben muss. Zudem wurde eine angebliche Schwangerschaft durch gynäkologische Untersuchungen und Laboranalysen ausgeschlossen.


http://jbonline.terra.com.br/pextra/2009/12/16/e16127508.asp


Portal Terra


ZURIQUE - A Justiça de Zurique considerou culpada a advogada brasileira Paula Oliveira, 26 anos, por ter mentido à polícia suíça de que havia sido vítima de um ataque de neonazistas, em fevereiro. Ela terá de pagar uma multa, cujo valor ainda não foi divulgado. A informação é do jornal suíço 20 minuten.


A brasileira afirmou à polícia local que estava grávida e havia perdido os gêmeos que esperava no ataque de um grupo de skinheads. O corpo dela apresentava marcas de faca com as iniciais "SVP", siglas de um partido de extrema direita suíço. O caso gerou repercussão porque, inicialmente, se imaginava que Paula havia sido vítima de xenófobos.

Caso Paulo Oliveira vai a julgamento na Suíça


Suíça é tida como um dos países mais seguros do mundo (foto Sandra Mezzalira Gomes Basiléia, maio 2009)

O caso da brasileira Paula Oliveira de 27 anos começou a ser julgado hoje, quarta-feira, na Suíça. Paula alegou em fevereiro que teria sido atacada por neonazistas. Alegou na época que estava grávida de gêmeos e devido a agressão, teria perdido os bebês.

A imprensa e o governo brasileiro (a autora deste blog, infelizmente, inclusive) acreditou e noticiou a versão dela como fato verídico. Acabou cometendo "uma barriga" coletiva, como se diz no jargão jornalístico quando algo falso é noticiado.

A polícia local conseguiu a confissão de Paula alguns dias depois, na qual ela admitia ter "inventado" a história. Exames comprovaram que a tese da gravidez também era mentira.

O caso gerou certo desconforto diplomático entre o Brasil e a Suíça.



Foto tirada em Berlim na última visita do presidente Lula, agora em novembro. Em fevereiro, o governo brasileiro acreditou na versão de Paula e pediu "atitudes" ao governo suíço (foto: Sandra Mezzalira Gomes)

Agora, Paula aparece nos tribunais com outra versão, dizendo que estava sob pressão e tenta desmentir a confissão. No Brasil, já foi alegado que ela tem problemas mentais.

A imprensa suíça acompanha o caso com interesse, como a reportagem publicada hoje no Tages Anzeiger e reproduzida logo abaixo, enviada por email por um leitor.

Este leitor, aliás, um suíço, acompanhou todo o caso e me alertou que poderíamos estar cometendo um erro acreditando na brasileira. Ele tinha razão e sou grata pelo alerta.

O jornal suíço relatou "ao vivo" do Tribunal o que se passou na sala de julgamento. A reportagem, colada abaixo, está cheia de detalhes do processo. Entre eles, as falas do advogado da brasileira que relatam que ela teve um "delírio" e teria sim sofrido o ataque mas estava "sob choque" e por isso confessou o contrário. A defesa alega ainda que a carreira e o relacionamento da advogada teriam sido prejudicados com o fato e a divulgação pela mídia. Os custos, que são estimados em mais de 25 mil francos suíços, ela quer que o Estado assuma e pede ainda para sair "livre".

O outro lado da história, no entanto, é que ela teria mentido ao namorado que estava grávida, para conseguir o casamento. Quando se viu sem outra saída, teria planejado a simulação de um ataque para poder alegar um aborto espontâneo.

Acompanhe demais detalhes desta primeira etapa do julgamento abaixo, nas reportagens de hoje sobre o caso em português e alemão.

http://oglobo.globo.com/pais/mat/2009/12/16/paula-oliveira-desmente-confissao-em-julgamento-na-suica-915234258.asp



http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/zuerich/region/Das-Urteil-im-Fall-Paula-O-wird-heute-eroeffnet/story/26687917


Das Urteil im Fall Paula O. wird heute eröffnet

Von Simon Eppenberger.

Mit einem langen Plädoyer will der Anwalt einen Freispruch für die Brasilianerin. Doch die Vorwürfe gegen Paula O. sind happig: Sie soll ihre Lügengebäude über lange Zeit geplant haben. Tagesanzeiger.ch berichtet live aus dem Gerichtssaal.


13.20 Das Urteil wird laut der Richterin nach 15.30 Uhr eröffnet. Zum Schluss nimmt Paula O. Stellung zu ihrer Medienpräsenz: «Ich habe nie eine Erklärung abgegeben oder Fotos von mir veröffentlicht. Nach dem ganzen Presserummel kann ich mir nicht vorstellen, in absehbarer Zeit wieder als Juristin arbeiten zu können. Ich habe immer mit Vorverurteilungen leben müssen, obwohl ich erst heute vor das Gericht trete.» Sie streitet ab, jemals auf eine Unfall- oder Invaliden-Entschädigung aus gewesen zu sein.

13.14 «Ihr Freund hat sie zum Teufel geschickt», sagt Anwalt Müller. «Die Geschichte hat eine Familienkrise ausgelöst und ihre Karriere als Juristin ist zerstört.» Damit schliesst er sein Plädoyerund die Forderung des Freispruchs. Inzwischen hat der Vater seinen Schoko-Snack aufgegessen.

12.55 Paula O.'s Vater isst im Gerichtssaal einen Schock-Snack, den er sich während der Verhandlung von draussen reinholte. Währ end der Anwalt seit rund einer Stunde die Angeklagte als schuldunfähig darzustellen versucht, raschelt der Vater mit der Verpackung des Snacks. Die Richterin lässt sich davon nicht stören, stützt den Kopf in die Hände und lauscht den Ausführungen.

12.47 Der Vater von Paula O. hat sich wieder neben die Angeklagte gesetzt. Mit dem Bild der Schnittwunden, das er den brasilianischen Medien zustellte, hatte er den Fall publik gemacht und für internationale Empörung gesorgt. «Sie hat unter einer dissoziativen Gedächtnisverlust-Episode gelitten», hält laut Anwalt eine Frau Doktor Garcia in einem Gutachten von Ende Februar 2009 fest. Anschliessend sei Paula O. noch im Februar in die Psychiatrische Uniklinik Zürich eingetreten.

12.36 «Paula O. hat den Vorfall in ihrem Kopf tatsächlich so erlebt und deshalb die Behörden nicht vorsätzlich getäuscht», sagt Anwalt Müller. Er bezweifelt, dass die 27-Jährige sich aufgrund ihres Zustands straff ällig verhalten habe. «Es mangelt an einem Vorsatz.» Er bezeichnet das ausführliche Guthaben als mangelhaft und damit nicht aussagekräftig. Damit widerspricht er dem Staatsanwalt diametral. Dieser anerkennt das 20'000 Franken teure Gutachten und ist der Meinung, Paula O. habe die Lügen über ihre Schwangerschaft und den Angriff bewusst und von langer Hand geplant.

12.29 Der Anwalt nimmt die Brille von der Nase, stützt die Hände auf das Rednerpult und sagt: «Was wäre, wenn Paula O. sich die Verletzungen viel früher zugefügt hätte?» Er setzt die Brille wieder auf und schaut zur Richterin. «Paula O. weiss nicht, was an diesem Abend genau vorgefallen ist. Das lässt sich aus dem Gutachten ableiten. Und der Staatsanwalt weiss auch nicht, was passierte.»

12.24 Das psychiatrische Gutachten über Paula O. hat die Uni Bern erstellt. Diagnostiziert wird neben der narzisstischen Persönlichkeitsstörung eine «Pseudologia fantastica». Der Anwa lt will offenbar darauf hinaus, dass Paula O. nicht einsichtsfähig ist.

12.16 «Zurück nochmals zum Delirium», sagt der Anwalt und legt eine Pause ein. In seinem Plädoyer fehlt der rote Faden, immer wieder unterbricht er seine Ausführungen und schaut auf das Blatt vor ihm. Der Dolmetscher hat den Kopf auf die Hand gestützt, die rund 20 anwesenden Journalisten haben aufgehört, die Aussagen zu notieren. «Bei jüngeren Menschen tritt ein Delirium auf, wenn psychische Störungen vorliegen, sagt der Anwalt weiter. «Es ist schwierig zu erkennen, wahrscheinlich auch für die begutachtende Psychiaterin.» Er zählt zahlreiche weitere medizinische Probleme auf, unter denen Paula laut Ärzten leide. Der Vater verlässt den Saal, Paula O. sitzt reglos auf dem Stuhl.

12.10 Ein leises Lachen geht durch die anwesenden Zuschauer, als Anwalt Müller sagt, er werde nun die einzelnen Krankheiten behandeln und näher ausführen. Er stockt bei der medizinische n Abhandlung über Entzündungen des zentralen Nervensystems, Bewusstseinsstörungen, seltene Anfällen, schwierig zu stellende Diagnosen. Es wird nicht klar, worauf der Anwalt hinaus will.

12.04 Das erste psychiatrische Gutachten von Paula O. wurde laut dem Anwalt erst fünf Monate nach dem Vorfall erstellt. Er bringt die Erbrankheit Systemischer Lupus ins Spiel und sagt, da diese schubweise auftrete, sei eine so späte Untersuchung nicht aussagekräftig.

12.00 «Paula O. hat die Polizei nicht in die Irre geführt, sondern erzählt, was sie erlebt hat: Den Überfall in ihrem Kopf», sagt ihr Anwalt. «Hilfe benötigte sie, so oder anders: Entweder war sie überfallen worden, oder bereit, sich mit 220 Schnitten zu verletzen.»

11.55 «Brauche Hilfe, bin beim Bahnhof Stettbach, die Türe ist abgeschlossen», schreib Paula O. ihrem Freund T. via Handy. Zuvor hatte sie sich 38 Minuten lang nicht gemeldet. «In dieser Zeit soll sich Paula O . in die Bahnhofstoilette begeben, ausgezogen, 220 Schnitte zugefügt und dem Freund anschliessend ein SMS geschickt haben», sagt Anwalt Müller. Er stellt in Frage, dass dies in der angegebenen Zeit überhaupt möglich war. Laut Untersuchung der Polizei fehlten Blutspuren, die gemäss dem Anwalt vorhanden sein sollten. Seine Begründung: Sie hatte Schnitte im Gesicht und an anderen Körperstellen, die zu starken Blutungen führen mussten.

11.46 Nach einer kurzen Pause geht die Verhandlung gegen die Brasilianerin weiter. Ihr Anwalt Roger Müller verlangt den «vollumfänglichen Freispruch» und die Übernahme der Kosten durch die Staatskasse. Eine Entschädigung verlangt die Angeklagte keine. «Die weiteren Beweise sind zuzulassen, die Verhandlung zu vertagen und die Pass- und Schriftensperre ist unverzüglich aufzuheben», sagt Roger Müller weiter. Auf die erwähnten neuen Beweise geht er vorerst nicht ein.

11.33 «Das Verschulden der Angeklagten wiegt schwer», sagt der Staatsanwalt. «Die Begründung, eine physische Erbkrankheit habe zur ihrem Verhalten geführt, ist laut Gutachten nicht gegeben.» Demnach leidet Paula O. «an einer narzistischen Persönlichkeitsstörung», sagt der Staatsanwalt. Doch sie sei vollumfänglich fähig, das Unrecht ihrer Tat einzusehen. Laut Gutachten besteht eine mittelgradige Verminderung der Schuldfähigkeit. «Unter Würdigung aller Gründe ist die bedingte Bestrafung der studierten Juristin gerechtfertigt», sagt der Staatsanwalt abschliessend.

11.28 Paula O. sagte dem Staatsanwalt, dass sie bereits ein Kinderzimmer eingerichtet hatte – obwohl sie die Schwangerschaft nur vorgetäuscht hatte. Ihr damaliger Freund sei nicht erfreut gewesen über den Nachwuchs, habe jedoch einer Hochzeit zugestimmt. Mit weiteren Lügen in der weiteren Vergangenheit wollte sie offenbar Mitleid erregen. Sie erzählte unter anderem von einem früheren Partner, der bei einem Flugzeugabstu rz ums Leben kam. Wie alt dieser war, konnte sie jedoch nicht sagen.

11.22 Die Angeklagte wollte nicht die SVP anschwärzen, sondern handelte aus persönlichen Gründen, sagt der Staatsanwalt. Demnach schickte sie vor dem erfundenen Angriff ein MMS an ihren Freund, das ein Ultraschallbild ihres Bauches zeigen und belegen sollte, dass sie schwanger sei. «Du bist Papa», schrieb sie dazu. Sie beharrte so lange auf der Schwangerschaft, die erfunden war, bis sie nicht mehr leugnen konnte, gelogen zu haben. Um einen Ausweg aus dem Lügengebäude zu finden, entwarf sie die neue Lüge des Angriffs der Neonazis mit den Tritten gegen ihren Bauch, welche zum Verlust der Zwillinge geführten haben sollen.

11.15 Gemäss den Schilderungen des Staatsanwalts hat Paula O. eine umfangreiche Geschichte erfunden. Sie erzählte der Untersuchungsbehörde, ihre Frauenärztin habe sie in einem Hotel untersucht und dort die Ultraschallbilder gemacht. Offenbar plante sie b ereits die Hochzeit mit ihrem damaligen Freund. Später stellte sich heraus, dass sich nie jemand unter dem Namen der angeblichen Ärztin in einem Zürcher Hotel aufgehalten habt. Die Ultraschallbilder hat Paula O. via Google gefunden und aus dem Internet heruntergeladen. «Paula O. baute ein grosses Lügengebäude», sagt Staatsanwalt Frei. Die Angeklagte schaut mit ihrem Anwalt auf Unterlagen, die vor ihnen auf dem Tisch liegen.

11.09 Staatswanwalt Frei schildert Details aus der Vernehmung. «Demnach gab Paula O. an, einige Zeit nach dem angeblichen Angriff eines Nachts schreiend und blutüberströmt aufgewacht zu sein. Sie sagte, ein Tuch über dem Gesicht gehabt zu haben. Deshalb habe sie ihre Verletzungen nicht sehen können. Anschliessend gab sie an an, die Schnittverletzungen, viele davon im Intimbereich, seien ihr zugefügt worden», sagt der Staatsanwalt.

10.50 Die Angeklagte verfolgt mit gesenktem Blick die Ausführungen des Staatsanwalts. Sie macht einen nervösen Eindruck, rutscht auf dem Stuhl hin und her, stützt den Kopf in die Hände, dann kaut sie an den Fingernägeln oder reibt sich die Hände. wie viel sie versteht ist nicht klar, der Dolmetscher schweigt.

10.39 Der Staatsanwalt tritt auf und verlangt, Paula O. für die Irreführung der Rechtspflege mit einer bedingten Geldstrafe von 12'600 Franken und einer Busse von 1000 Franken zu verurteilen. «Auf den ersten Blick ist die Geschichte tragisch, doch aufgrund der vorliegenden Fakten hat sie die Sache konsequent geplant, um sich ins Zentrum des Geschehens zu spielen. Dass die Lügen aufflogen und sich viele Menschen im In- und Ausland dafür interessierten, konnte sie nicht wissen», sagt der Staatsanwalt.

10.35 Die Brasilianerin will ihren Pass und die Schriften zurück. «Ich kann mich nicht einmal ausweisen, wenn mir etwas zustösst», sagt sie vor dem Gericht. Deshalb bin ich seit 10 Monaten eine Unperson. Sie beantragt , die Blockade der Ausweise aufzuheben. Trotzdem will sie in der Schweiz bleiben. Die Richterin nimmt es zur Kenntnis.

10.31 «Ich brauche Zeit, die Umstände zu klären», sagt Paula O. auf die Frage, was sie zur Anklage der Irreführung der Rechtspflege sagt. «Ich möchte mich erinnern können, was wirklich passiert ist. Falls sich die Dinge anders zugetragen haben, muss ich daran arbeiten, dass sich das nicht wiederholt.»

10.26 Nach einem anfänglich zurückhaltenden Auftreten wird Paula O. lebendiger, gestikuliert mit den Händen und redet mit festerer Stimme. Sie kritisiert, das psychologische Gutachten sei zu spät gemacht worden. Ihre braunen Haare sind mit Gel nach hinten gekämmt, sie trägt eine schwarze Brille und schwarze Kleider.

10.16 Am 6. März 2009 hatte die Angeklagte neue Schnittverletzungen, sagt die Richterin. «Wie ist es dazu gekommen?» «Ich habe eine Erinnerung an dieses Ereignis, aber ich bin nicht sicher, o b es sich so zugetragen hat, weil ich damals schon festgestellt hatte, das einige Dinge nicht zusammenpassten», sagt Paula O.. «Können Sie das nochmals wiederholen», sagt die Richterin. «Ich habe schon eine Erinnerung, aber ich will nichts Näheres sagen, weil ich nicht sicher bin, ob es sich so zugetragen hat. Ich bin nochmals angegriffen worden, doch die Dinge passten nicht mehr zusammen», sagt Paula O.

«Danke Trepp», stand auf den Beinen geschrieben», sagt die Richterin. «Wie kam es dazu?» «Ich weiss es nicht», sagt die 27-Jährige. «Es passt einfach nicht zusammen.» Insgesamt weist die Frau offenbar 220 Schnittverletzungen auf.

10.10 Richterin Eleonora Lichti will wissen, ob die Schilderung des Angriffs, bei dem ihr 200 Schnittverletzungen zugefügt und gegen den Bauch getreten worden sein soll, der Wahrheit entspricht? Die Tritte sollen laut Paula O. dazu geführt haben, dass sie Zwillinge im dritten Monat verloren habe. Zu den Schnittv erletzungen gibt sie an, dass diese nicht von Drittpersonen stammen. Doch bei den Tritten gegen den Bauch besteht sie auf der Version eines Angriffs: «Es ist die Wahrheit, die in meinem Kopf gespeichert war», sagt Paula O..

9.59 «Ich habe keine Erinnerung an den Vorfall. Drittpersonen haben mir die Verletzungen zugefügt», sagt Paula O. vor der Einzelrichterin.

9.56 Die Richterin fragt, welche Diagnose die Ärzte ihr gestellt haben. Ich habe Desoziation, sagt Paula O. Dank Gesprächstherapie und medikamentöser Behandlung sei sie inzwischen stabiler.

9.50 Die Angeklagte gibt an, bereits seit Februar 2008 in psychiatrischer Behandlung zu sein. Auf die Fragen der Richterin antwortet sie in klarer Stimme. Ein Dolmetscher übersetzt vom Deutschen ins Portugiesische und umgekehrt.

9.43 Die Richterin befragt sie nach ihren persönlichen Verhältnissen. Die 27-Jährige gibt an, von Dübendorf nach Zürich gezogen zu sei n. Sie lebt in einer knapp 4000 Franken teuren Wohnung, zusammen mit zwei Mitbewohnern.

9.33 Paula O. ist in Begleitung ihres Anwalts Müller in den Gerichtssaal getreten. Sie ist mit einem schwarzen Schal halb vermummt. Sie setzt sich und zieht den Schal vom Kopf.

Die Verhandlung gegen Paula O. hat begonnen. Sie ist der Irreführung der Rechtspflege angeklagt. Die Brasilianerin hatte angegeben, von Neonazis überfallen worden zu sein, welche ihr die Buchstaben «SVP» in Bauch und Beine geritzt haben sollen. Zudem war sie nach eigenen Angaben mit Tritten in den Bauch traktiert worden. Dies habe eine Fehlgeburt ihrer Zwillinge ausgelöst. Später stellte sich heraus, dass die Geschichte frei erfunden war. Paula O. hatte sich die Verletzungen selber zugefügt.

Der Staatsanwalt Marcel Frei beantragt eine bedingte Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 30 Franken sowie eine Busse von 1000 Franken. Die Angeklagte anerkennt die Anklage nicht. Der Verteidiger hat angekündigt, er werde vor Gericht weitere Beweisanträge stellen.

Kosten in unbekannter Höhe

Der Fall sorgte nicht nur in Brasilien für Aufregung, sondern beschäftigte auch die hiesigen Politiker. Die SVP verlangte wiederholt die Ausweisung der Frau. Die Zürcher Kantonsregierung machte allerdings klar, dass dies rechtlich gar nicht möglich sei, solange ein psychiatrisches Gutachten erstellt werde. Und ein solches sei vorgeschrieben in einem derartigen Fall.

Wie viel die Geschichte den Kanton Zürich gekostet hat, ist bisher nicht klar. Die Strafuntersuchung kostete laut Regierungsrat rund 7400 Franken, die Kosten für das psychiatrische Gutachten seien auf rund 20'000 Franken zu schätzen. Der Aufwand für die psychiatrische Klinik wird der Krankenversicherung der Frau in Rechnung gestellt.

Im Zusammenhang mit dem Fall ist noch eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft wegen Amtsgeheimnisverletzung hängig: Sie will klären, wie ein Ei nvernahmeprotokoll der Zürcher Stadtpolizei an die «Weltwoche» gelangt ist.

Sunday, December 06, 2009

Festa de Natal para as crianças






Fr. 11.12 ( 16 Uhr bis 18.30 Uhr) Festa de Natal

"Bate o sino, pequenino, sino de Belém"....

Venha cantar, brincar, participar do amigo secreto, do concurso de natal com direito a prêmios, provar nossos "comes e bebes" e ainda receber a visita do Papai Noel conosco!!




NATAL PARA CRIANÇAS NA LIVRARIA

Os pais devem ainda trazer DOIS presentes, um para a própria criança que será entregue pelo papai noel e deve estar com o NOME identificado, outro para a criança participar do amigo secreto que será sorteado na hora (ideal uma lembrança que sirva para meninos ou meninas)




Entrada: 3,50 por criança

( Anmeldung erwünscht: info@alivraria.de)

Ort : a Livraria - Torstr. 159 - 10115 Berlin * Tel. 030-28095519 * www.alivraria.de


Friday, December 04, 2009

NASCIMENTO E COINCIDÊNCIAS DE UM LIVRO


O texto abaixo foi escrito pelo meu pai, o professor Antonio Luis Gomes, que colabora com artigos para o jornal Bom dia Jundiaí e Jornal de Jundiaí. Ele frequenta ainda a Igreja Luterana de São Paulo, onde a pastora Vera, a autora do livro em questão no texto, é atuante.

Foto: O casal Maria Aparecida Mezzalira Gomes e Antonio Luiz Gomes na última visita à Europa

NASCIMENTO E COINCIDÊNCIAS DE UM LIVRO (dez.2009)

Na tarde do dia três de dezembro de ano de 1936, uma quinta-feira, nasci, no bairro do Paraíso, cidade de São Paulo, mais precisamente no Hospital Alemão, conceituado estabelecimento que receberia o nome de “Oswaldo Cruz”. Por que motivo minha mãe, Olinda Adelina Amadesi Gomes, teria escolhido esse Hospital? Soube, por informação dela, que foi indicação do obstetra, famoso médico radicado na cidade de Americana, SP, Dr. Hans Muller Carioba.

Se o fato de nascer num ambiente germânico, rodeado de símbolos natalinos e músicas do Advento, propiciou-me de forma congênita uma forte estima pela música, especialmente Bach, não saberia afirmar!... Na minha família, ninguém conhecia a língua alemã, de sorte que passei, juventude e maturidade, envolvido apenas com alguns termos filosóficos, kantianos ou da escola de Frankfurt! Houve, porém, uma coincidência- que minha esposa destaca – quando demos os nomes às nossas filhas, e viemos a saber, posteriormente, da preferência alemã por eles – ou seja, Vera, Sandra e Simone...

Quando cursei teologia em S.Leopoldo (RS), no seminário dos jesuítas, tive maior contacto com a cultura e colonização germânicas e, inclusive, no curso dos movimentos ecumênicos fomentados pelo Concílio Vaticano 2º-, participei de reuniões com teólogos luteranos, no Sinodal. Passaram-se mais de 30 anos, até que eu mesmo conhecesse e adotasse a fé luterana, como participante da paróquia Martin Luther, na capital paulista. Ali encontrei, desde 2002, a Pastora Vera Cristina Weissheimer, muito ativa e atuante nas funções pastorais e litúrgicas, até sua designação para a função de capelã do Hospital Alemão “Oswaldo Cruz”. E é nesta condição que a Pa. Vera apresenta suas reflexões, no belo livro “Eu vi as tuas lágrimas”, acrescentando, com seus depoimentos, mais uma coincidência de vida para minha própria experiência.

Antônio Luiz Amadesi Gomes – professor universitário, diretor de escola aposentado – Jundiaí, SP

Thursday, December 03, 2009

Assinado acordo da Previdência entre Brasil e Alemanha



Assinado acordo da previdência entre Brasil e Alemanha

Por Sandra Mezzalira Gomes
Fotos: Ras Adauto

Foi assinado nesta quinta-feira pela manhã o acordo bilateral previdenciário entre a Alemanha e Brasil, que já estava sendo negociado desde 2008. “Agora é preciso fazer os ajustes administrativos”, explica Carlos Eduardo Gabas, secretário-executivo do Ministério da Previdência Social, referindo-se as regras operacionais que viabilizarão o processo.

Com a presença (e assinaturas) do ministro das Relações Exteriores da Alemanha, Guido Westerwelle (FDP), do vice Ministro das Relações Exteriores do Brasil, Antonio Patriota, dos principais articuladores do processo, os secretários Helmut Schwarzer pelo Brasil e Helmut Weber pela Alemanha firmou-se o documento que regulamentará a previdência social para contribuintes dos dois países a partir de 2010.

Satisfeitos com os resultados, Gabas e Schwarzer elogiam o desempenho dos colegas tedescos. “Helmut Weber trabalhou com muito entusiasmo e dedicação, se mostrou convencido da importância do relacionamento Brasil e Alemanha”.

Gabas salienta que hoje foi a “primeira vitória” e o processo foi “rápido” mas frisa que ainda há etapas a serem concluídas antes dos contribuintes realmente contarem com o benefício. “Após passar pelos ajustes é perciso ser ratificada no parlamento, mas cabe a eles no Congresso acatarem o que é bom para os brasileiros e neste caso, devem aprovar rapidamente.”

Tanto o parlamento alemão quanto o brasileiro tem de ler e ratificar o texto. A primeira rodada de negociações ocorreu em julho de 2008, com a visita de Schwarzer a Berlim. Em outubro do mesmo ano foi realizado o primeiro encontro formal em Brasília. Em fevereiro deste ano, após uma semana de trabalho na capital alemã, Schwarzer já previa a consolidação do processo ainda em 2009.

A idéia é que o tempo de contribuição seja considerado, proporcionalmente, independentemente se o contribuinte trabalhou no Brasil ou na Alemanha, considerando a soma dos anos da mesma e possibilitando que se receba as devidas parcelas dos respectivos governos. A medida deve beneficiar os milhares de migrantes dos dois países.

Casos de doenças e trabalhadores temporários também estão previstos no acordo (leia abaixo). Justamente pelo sistema alemão não ser único, será preciso negociar com três diferentes parceiros conforme explicam os secretários: Krankekasse (responsável pelos trabalhadores “temporários), Rentversicherung (para aposentadorias e pensões) e Unfallversicherung (doenças e acidentes de trabalhos).

A prioridade, comentam Schwarzer e Gabas, é o ajuste para aposentadorias e pensões. “Temos milhões de casos de brasileiros e alemães que trabalharam nos dois países e serão beneficiados com este acordo”, diz Schwarzer, ele mesmo, nascido na Alemanha da qual saiu ainda com seus oito anos.

Em seguida vem o acordo com os trabalhadores em deslocamento. “Se tudo correr bem, fechamos tudo até junho. Mas dividimos os três em abril, junho e setembro. Conforme eles forem sendo aprovados, os contribuintes poderão receber os benefícios.”



Como funcionará:

A soma dos tempos de contribuição pode permitir o preenchimento do tempo mínimo exigido para passar a ter direito a um benefício previdenciário ou até mesmo impactar na melhoria do valor inicial da aposentadoria (no Brasil, o valor das aposentadorias aumenta com maior tempo de contribuição).

Na Alemanha, o brasileiro protocolará seu pedido junto à Previdência alemã, que encaminhará o requerimento a um escritório especializado, no qual funcionários aptos, no idioma português, analisarão os casos de aposentadoria "dupla".

Já no Brasil, solicitações feitas em qualquer agência da Previdência Social serão encaminhadas para os escritórios do INSS São Paulo, Florianópolis e Brasília, que serão capacitados para o atendimento do Acordo com a Alemanha.

Para operacionalizar o acordo, os sistemas previdenciários do Brasil e Alemanha passarão a cooperar administrativamente quando de pedidos de aposentadorias, pensões e benefícios por acidente de trabalho, que envolvam tempos de contribuição nos dois países.

Outra mudança é a retirada de um obstáculo às pessoas, brasileiros ou alemães, após contribuir na Alemanha, passam a residir no Brasil e são aposentadas nos moldes da legislação alemã. "Atualmente, conforme a lei alemã, esta pessoa recebe apenas 70% do que deveria se residisse na Europa. Com o acordo, passará a receber os 100% também se estiver residindo no Brasil", observa o Secretário.

Schwarzer explicou, ainda, os casos de deslocamento temporário. Por exemplo, um trabalhador autônomo brasileiro, que estiver contribuindo no Brasil e muda por período não superior a dois anos para a Alemanha, pode solicitar no Brasil o "certificado de deslocamento" e, durante esse período, poderá continuar, por intermédio de um procurador, contribuindo no Brasil.

No caso de um trabalhador contratado, sua empresa empregadora solicita o referido certificado e continuará efetuando as contribuições previdenciárias no Brasil em nome do empregado. Ou seja, nos dois casos o trabalhador continuará vinculado ao regime previdenciário de origem e os tempos de contribuição serão contados para aposentadoria.

Números:

Calcula-se que oito mil alemães e cerca de seis mil e quinhentos brasileiros sejam contribuintes ativos para a aposentadoria no Brasil e na Alemanha, e estariam entre os beneficiados com o acordo. Aproximadamente vinte mil brasileiros possuem histórico de contribuição com a aposentadoria em solo germânico, de acordo com o secretário e sua equipe em fevereiro deste ano. “Mas o número deve ser bem maior pois aí não estão incluídos os brasileiros com dupla cidadania”, lembra Schwarzer.

Ele ressalta ainda que o brasileiro sempre pode contribuir também no Brasil como "facultativo". Além disso, alerta para aqueles que pensam em "recuperar" o dinheiro investido na aposentadoria na Alemanha. "Se a pessoa pedir a restituição, ela abre mão dos direitos e no fim sairá em desvantagem, porque não poderá contar o tempo de contribuição para fins de aposentadoria sob o futuro Acordo".

Outra questão importante é que os documentos comprovando tempo de contribuição devem ser bem guardados. "Nem tudo está digitalizado e armazenado, o que pode dificultar a comprovação da contribuição no momento oportuno", frisa Schwarzer.

Outros países
O acordo com a Alemanha teve de considerar, também, os contextos da União Européia e do Mercosul. O Brasil já possui tratados semelhantes, há décadas, com Portugal, Itália e outros países, experiências até hoje bem sucedidas.

Gabas explica que Lula sempre teve a política de ampliar a cobertura da previdência social, tanto no Brasil quanto para os brasileiros que estão no exterior. “No Brasil ampliamos o teto de 60% para 67%”.

Ultimamente o Brasil negociou com Bélgica, Chile, Espanha e Canadá. Neste último, fechou igualmente com a colônia inglesa canadense. Os próximos documentos a serem assinados que já estão em andamento são acordos com o Japão e os Estados Unidos, ambos conhecidos pelo grande número de brasileiros.




Os secretários Carlos Eduardo Bagas e Helmut Schwarzer explicaram após a reunião como foi o encontro e quais são as próximas medidas para o acordo ser colocado em prática.



O presidente Lula também esteve em Berlim no Portão de Brandemburgo (veja mais imagens neste mesmo blog), no Monumento em memória das Vítimas da Guerra e do Despotismo "Neue Wache" e encontrou-se com a chanceler Angela Merkel. O fotógrafo Ras Adauto que fez as fotos a seguir.


Lula em Berlim

Confira alguns cliques. (fotos SANDRA MEZZALIRA GOMES)






Entre os vários compromissos do presidente Lula na Europa, estava hoje o encontro com a chanceler Angela Merkel.

Antes, cerca de uma hora atrás (11:30), ele passou pelo Portão de Brandemburgo, onde diversos jornalistas se aglomeraram por quase uma hora no frio.


As bandeiras do Brasil espalhadas em torno do Portão revelava a presença do chefe de estado brasileiro.








Equipe da TV Band grava a "passagem"









Diversas bandeiras do Brasil estavam espalhadas no caminho para o Portão








Ele parou do lado de trás do Portão, ao lado da sua comitiva.

















O presidente pousou para fotos e brincou descontraído com os fotógrafos e repórteres presentes.






Turistas também aproveitaram a chance para ver o presidente brasileiro de perto.



Policiais isolaram a área e acompanharam o presidente.

Monday, November 30, 2009

Brasileiros apresentam performance nesta terça em Berlim

Os brasileiros Thiago Bortolozzo, Nathalie Fari e Arianne Cardoso (figurino) estarão apresentando nesta terça feira a performance Play, no encerramento da exposição do artista plástico Thiago, “Transition Zone”, já publicada neste blog.



Nathalie Fari & Thiago Bortolozzo

on Tuesday, December 1 from 7 - 9 p.m.

The Performance starts at 7.30 p.m.
Weydinger Str 10/12 - Rosa Luxemburg Platz




Die in Brasilien geborene Nathalie Fari zählt zu einer der wenigen Performance-Künstler, die hauptsächlich Raum- und ortsbezogen arbeiten. Ihre bildhaften und atmosphärischen Performances, die in den unterschiedlichsten Räumen wie dem White Cube, Nischen, Wohnungen und Schaufenstern stattfinden, bezeichnet sie auch als "Lebende Kunstwerke". Ihre abstrakten, reduzierten und zum Teil sehr ruhigen Handlungen zielen vor allem darauf ab, den allgegenwärtigen und zunehmenden Überfluss an Reizen und Möglichkeiten entgegenzuwirken und dem Betrachter neue Gedankenräume zu öffnen. Hierin zeigt sich die inhaltliche Nähe zu Thiago Bortolozzos Arbeiten, der mit seinen Bildern von "entleerten" Vergnügungsparks eine ebenso reduzierte wie abstrakte Bildsprache wählt. Durch die performative Aktion wird der durch die Wasserrutschen und den Swimmingpool angedeutete Spaßraum zur Realität und ein möglicher Gedankenraum für den Betrachter gefüllt. Darüber hinaus greifen die beiden Künstler in ihrer gemeinsam entwickelten und durchgeführten Performance die durch Thiagos Installation intendierte Verbindung von Innen- und Außenraum auf: Während Nathalie im Galerieraum neben, auf und unter der Installation ihre Aktion entwickelt, doppelt und ergänzt Thiago außerhalb der Galerie ihre Bewegungen. In beiden Aktionen geht es darum, den Zustand des Übergangs, der Leere und der Verdoppelung, so wie sie in Thiagos Werken zu betrachten sind, zu verändern, zu rekonstruieren und neu zu deuten.

Nathalie Fari lebt seit 2004 in Berlin, wo sie 2009 einen Master of Arts in „Raumstrategien“ an der Kunsthochschule Weißensee absolviert hat. Davor hat sie in ihrer Heimatstadt Sao Paulo Kunst auf Lehramt studiert und eine der wichtigsten Theaterschulen Brasiliens, das CPT von Antunes Filho, besucht.

English Version

The Brazilian-born Nathalie Fari is one of the few artists whose work consists entirely in creating site specific performances. Called “living art”, her pictorial and atmospheric actions take place in diverse environments such as the white cube, niches, apartments and shop windows. Her simple and quiet movements aim to counteract the increasing abundance of attractions and possibilities in contemporary society and thereby open space for new ideas. This approach is related to Thiago Bortolozzo’s paintings of empty amusement parks, which employ a reduced and abstract visual language. Through this performative action – which at magnus muller Nathalie Fari develops and realizes in collaboration with Thiago Bortolozzo -, the implied humor in the water slides and swimming pool, become substantial. In addition, the two artists pick up the relationship between inner and outer space realized in Bortolozzo’s wooden installation. Whilst Fari creates her performative action besides, on and under the installation, Bortolozzos doubles and expands the artist’s movements outside the gallery. Through these strategies, the elements of transition, emptiness and duplication, such as indicated in Bortolozzo’s work, are altered, reconstructed and reinterpreted through the performative event.

Nathalie Fari has been living in Berlin since 2004, where she received her Master’s degree in "Spatial Strategies” at the Art Academy of Weißensee. Previously, she studied to be an art teacher in her hometown Sao Paulo Art and has attended one of Brazil's main drama schools, the CPT by Antunes Filho.

www.magnusmuller.com
www.nathaliefari.com
www.thiagobortolozzo.blogspot.com

Ticket mensal do metrô custa 15,00 a menos em dezembro



Foto: no mês de dezembro está mais barato circular pela capital alemã
crédito: SANDRA MEZZALIRA GOMES

Para quem já comprou o Ticket mensal da BVG (a empresa responsável pelo sistema de transporte em Berlim), provavelmente se surpreendeu ao pagar quinze euros a menos que o preço normal.

O ticket daria ainda outros benefícios extras como poder levar um acompanhante de graça e até a família no fim de semana.

De acordo com a funcionária de um dos diversos pontos de venda do "monatskarte", a medida foi tomada para se desculpar com os clientes pelos transtornos causados com os problemas técnicos do SBahn, que deixou vários passageiros sem transporte e não circulou com regularidade durante semanas neste ano.



foto: A estação principal, a Hauptbahnhof, é uma das quais o SBahn circula e teve o acesso prejudicado durante os transtornos técnicos

Então, aproveitem!

http://www.bvg.de/index.php/de/3149/name/Startseite/article/486177.html

Nehmen Sie mit, wen immer Sie wollen.

Am Wochenende und an Feiertagen ganztägig sowie unter der Woche nach 20 Uhr können Sie mit der VBB-Umweltkarte einen weiteren Erwachsenen sowie drei Kinder bis 14 Jahre mitnehmen. Gratis. Und das Beste: Das Ticket ist sogar komplett übertragbar.

Jede feste Monatskarte für den Monat Dezember kostet 15 EUR weniger. Gleitende Monatskarten mit Gültigkeitsbeginn im Dezember 2009 gelten 7 Tage länger. Dieses ist ein Bestandteil der Entschuldigungsmaßnahmen der S-Bahn aufgrund der unzureichenden Betriebsleistung seit Sommer dieses Jahres.

Die Preise der Monatskarten für Dezember 2009 (Auszug)

VBB-Umweltkarte Berlin AB - 57,00 EUR
VBB-Umweltkarte Berlin BC - 58,00 EUR
VBB-Umweltkarte Berlin ABC - 73,50 EUR

10-Uhr-Monatsticket Berlin AB - 36,00 EUR

Schülerticket Berlin AB - 11,00 EUR
Geschwisterkarte - 1,00 EUR
Azubiticket Berlin AB - 37,00 EUR

Berlin-Ticket S - 18,50 EUR

Tuesday, November 10, 2009

"Millionen Brasilianer ohne Strom"

O último "apagão" brasileiro foi noticiado nos jornais e TVs aqui da Alemanha, alguns fizeram questão de lembrar que o Rio, a sede das olimpíadas de 2016, também foi afetada pelo apagão.



Foto: São Paulo foi uma das capitais brasileiras que ficou no escuro com o apagão (crédito Sandra Mezzalira Gomes)


A seguir, em alemão, uma reportagem da Deutsche Welle.

Brasilien | 11.11.2009
Millionen Brasilianer ohne Strom

Ein Stromausfall hat in Brasilien Millionen Haushalte im Dunkeln gelassen. Mehrere Bundesstaaten sowie die Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro waren betroffen. Die genauen Ursachen sind noch nicht geklärt.
An diesem Mittwoch (11.09.2009) wird in Brasilien wohl die Aufarbeitung der Ereignisse der letzten Nacht stattfinden, nachdem Millionen Menschen für mehrere Stunden ohne Strom waren. Brasilien war in der Vergangenheit schon mehrere Male von massiven Stromausfällen betroffen. Doch der brasilianische Energieminister Edison Lobão bestritt, dass die Energieversorgung anfällig sei: "Das System ist nicht empfindlich. Es ist das sicherste der Welt."

Um 22:15 Ortszeit war am Dienstag in Brasilien das Licht ausgegangen und 40 bis 50 Millionen Menschen saßen im Dunkeln - das ist fast ein Viertel der Bevölkerung. Auch im Nachbarland Paraguay kam es zu Stromausfällen.

Mehrere Stunden dauerte der gigantische Stromausfall und betraf die südlichen Bundesstaaten Minas Gerais, Espirito Santo, Rio de Janeiro, São Paulo, Paraná, Mato Grosso do Sul, Goias und den Hauptstadt-Distrikt Brasilia. Auch das Telefonnetz war lahm gelegt und nur noch über Handys konnte telefoniert werden. Die größten Flughäfen konnten dank Notstromaggregaten den Betrieb teilweise aufrecht erhalten, dennoch fielen zahlreiche Flüge aus. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva berief eine Krisensitzung ein.

Chaos in São Paulo und Rio de Janeiro

Auch die brasilianischen Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro waren massiv von dem Stromausfall betroffen. Tausende Menschen blieben in Fahrstühlen stecken, U-Bahnen und Vorortzüge blieben auf freier Strecke stehen und wegen ausgefallener Ampeln versank der Autoverkehr im Chaos.

In São Paulo waren nur einige größere Bürogebäude mit Hilfe von Notstromaggregaten beleuchtet. In Rio de Janeiro gingen erst nach einigen Stunden wieder die Lichter an. Angesichts der sehr hohen Kriminalitätsrate in den beiden Städten wurde die Polizei in Alarmbereitschaft versetzt und fuhr verstärkt Streife.


Ausfall des Itaipu-Kraftwerks

Die Ursache für den Stromausfall konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Energieminister Lobão sagte, das Wasserkraftwerk von Itaipu sei komplett ausgefallen und habe neu hochgefahren werden müssen. Möglicherweise habe ein Sturm Hochspannungsleitungen zerstört und so den plötzlichen Ausfall von 17.000 Megawatt verursacht.

Die Behörden in Paraguay meldeten, im brasilianischen Stromnetz habe es einen Kurzschluss gegeben. Daraufhin seien auch die zwei Hochspannungsleitungen, die Paraguay mit Elektrizität aus dem Itaipu-Kraftwerk beliefern, ausgefallen. Mit 14.000 Megawatt ist Itaipu das leistungsfähigste Wasserkraftwerk der Welt. Es wird von Brasilien und Paraguay gemeinsam betrieben.

Autor: Martin Heidelberger (mit afp, dpa, rtr)

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4880591,00.html

Monday, October 12, 2009

Bate papo do Conselho deste mês será dia 29 no BR 101

O "Bate Papo" promovido pelo Conselho de Cidadãos de Berlim será realizado, como sempre na última quinta-feira do mês, no dia 29 de outubro, no BR 101.

Segue o convite oficial e ainda, o link para a homepage do Conselho, onde é possível saber mais sobre o mesmo.


"Caros brasileiros(as) e amigos da língua portuguesa,

o Conselho de Cidadãos de Berlim convida para o Bate Papo dia 29 de outubro às 19 hs no BR 101.
A reunião é uma oportunidade para falar português em ambiente descontraído, saborear petiscos brasileiros, conhecer o Conselho e a comunidade, além de ampliar sua rede de contatos.

Atenciosamente,
Conselho de Cidadãos - Berlim
www.conselhocidadaos-berlim.de

29 de outubro, quinta-feira às 19 hs
BR 101
Torstr. 69, 10119 Berlim
Tel: 030 44043871
Site: http://www.br-101.com/

clique aqui para ver a localização"

Fotógrafo brasileiro abre exposição "Brasil, o país do futuro" na próxima sexta

O fotógrafo João Paglione abre sua primeira exposição fotográfica individual na próxima sexta-feira, dia 16 de outubro. Inspirada no título da obra de Stefan Zweig, a mostra "Brasil, o país do futuro" traz cenas de pessoas "comuns" flagradas no cotidiano brasileiro.

Apesar de ser um "cidadão do mundo" e ter morado a maior parte da sua vida fora do Brasil, sua ligação com o país tropical sempre foi forte e João visita periodicamente a família que ainda habita lá. Os registros são feitos então nestas ocasiões, na qual João intensifica ainda sua conexão com o Brasil.

A fotografia que começou como "hobby" na vida dele, é hoje sua profissão. Fotos das belezas naturais e de brasileiros batalhando no dia a dia para transformar o Brasil no país do futuro fazem parte da exposição que tem entrada gratuita.

João também colabora eventualmente com este blog.

Mais informações:

www.alivraria.de
www.landderzukunft.de

Abertura: 10 Out 2009 . 20 h
Data: 11 Out - 25 Out 2009

aLivraria
Torstrasse 159,
10115 Berlin, Germany
Tel. 030- 280 95 519 Fax. 030- 280 95 521
info@alivraria.de




A seguir, o material oficial de divulgação em alemão e inglês.




Der Fotograf João Paulo Freire Paglione, 1979 in São Paulo/Brasilien geboren, hat in Belgien, Großbritannien, den USA, und Brasilien gewohnt. Heute lebt er in Berlin und arbeitet als Bildjornalist / Fotograf.

Eines Tages entdeckte er das Buch von Stefan Zweig Brasilien: Ein Land der Zukunft in einem Buchladen, welches João Paglione zum Titel der aktuellen Ausstellung inspirierte.

"Europa hat unermeßlich mehr Tradition und weniger Zukunft, Brasilien weniger Vergangenheit und mehr Zukunft". (Stefan Zweig Brasilien: Ein Land der Zukunft).



Als Brasilianer und Halbitaliener, der im Ausland aufgewachsen ist, verbrachte João Paglione seine Sommerferien immer in Brasilien. Das riesige Land mit seinem endlosen Horizont begeisterte ihn mehr und mehr. Er hatte immer Sehnsucht nach Brasilien und fühlte sich in den anderen Ländern niemals zu Hause. Um seine Wurzeln zu finden, ging er nach seinem Universitätsabschluss in den USA zurück nach Brasilien.

In dem Dorf seines Vaters traf er sich mit den "einfachen Leuten" des Landes, wie Bauern und Tischlern, die seine großen Hoffnungen und Erwartungen an das Land stärkten. Zu Beginn war das Fotografieren ein leidenschaftliches Hobby, um seine Umgebung zu dokumentieren, doch mit der Zeit bekamen seine Bilder mehr Tiefe und Ausdruck.




"Die Fotografie ist vor allem ein Zeugnis. Sucht man mit der Kamera ein Objekt oder Sujet, entsteht etwas Bedeutendes, man wählt etwas aus, entscheidet sich für ein Thema und erzählt eine Geschichte und die große Herausforderung liegt nun an uns Zuschauern, diese zu lesen." (Ivan Lima Fotojournalismus aus Brasilien: Wirklichkeit und Sprache) Übersetzung vom Autor.

Im Jahr 2005 stellte er erstmalig in Brasilien aus. Seitdem fotografiert er immer mehr. In Berlin hat er seine Fotografien 2007 in einer Gruppenausstellung im Kunsthaus Tacheles präsentiert. Die aktuelle Ausstellung „Brasilien: Ein Land der Zukunft“ ist seine erste Soloausstellung.



Die Fotografien die er zeigt, sind persönliche Fotos von Bauern und „einfachen Leuten“ des Landes. Es sind Momente, in denen die Menschen von einer besseren Zukunft ihres Landes träumen: ein Land mit Agrikultur, Wasserenergie, neu entdecktem Öl vor der Küste Rio de Janeiros und dem größten Regenwald der Welt. Außerdem zeigt João Paglione die Iguaçu -Wasserfälle, die Kaffeeplantagen der italienischen Einwanderer und die schönen Strände Rio de Janeiros. Mit seinen Fotografien fängt er echte Momente ein und erzählt auf diese Weise Geschichten von seinem Land, die zuweilen kritisch sind.

(kl)


English

"Despite being made from the fusion of such different sources, it's remarkable that Brazilians are, today, one of the most homogeneous peoples, both linguistically and culturally and also one of the most socially integrated on Earth. They speak a same language, with no dialects. They don't shelter any vindication of autonomy, nor are them fond of any past. We are actually open to the future.

(...)

In the very truth of things, what we are is the new Rome. A late and tropical Rome. Brazil already is the largest among all neo-Latin nations due to its population's magnitude, and it also gains terrain for its artistic and cultural creativity. It needs to be it now in the technology field of future civilization, to establish itself as an economic power of self-sustained progress. We are building ourselves in struggle to blossom tomorrow as a new civilization, half-breed and tropical, proud of itself. More joyful, because it has suffered more. Better, because it gathers more mankinds. More generous, because it's open to living together with all races and with all cultures and because it's settled on the fairest and brightest province on Earth.“ (Darcy Ribeiro The brazilian people)




Weitere Informationen unter:

www.alivraria.de
www.landderzukunft.de

Eröffnung: 10 Oct 2009 . 20 h
Date: 11 Oct - 25 Oct 2009
Opening hours: Sun-Thu 14-21 . Fri, Sat 12-22

aLivraria
Torstrasse 159,
10115 Berlin, Germany
Tel. 030- 280 95 519 Fax. 030- 280 95 521
info@alivraria.de



IMAGE 1


Akio, ein Bauer mit japanischen Vorfahren, aus der Serie JAPANISCHEN BAUERN IN BRASILIEN, C-Print 2006 © João Paglione

IMAGE 2

Josias, der Holzfäller, aus der Serie MENSCHEN VOM LAND, C-Print 2006 © João Paglione

IMAGE 3

Unbekannter aus der Serie DER MOLOCH SÃO PAULO, BRASILIEN, C-Print 2008 © João Paglione

IMAGE 4

Unbekannter aus der Serie DER MOLOCH SÃO PAULO, BRASILIEN, C-Print 2008 © João Paglione

Thursday, September 17, 2009

Artista brasileiro abre exposição nesta sexta-feira 18



Foto divulgação: Toboaguas, 2007, Oil on canvas, 100 x 150 cm

O artista plástico Thiago Bortolozzo abre nesta sexta-feira sua mostra "Transition Zone".

Thiago também está participando de uma exposição em conjunto com outros artistas na Embaixada Brasileira.

O convite oficial para a mostra que começa amanhã segue abaixo em alemão e inglês:

"Thiago Bortolozzo | Transition Zone

Opening: September 18, 6pm – 9pm

Exhibition dates: September 18 – November 14, 2009


Toboaguas, 2007, Oil on canvas, 100 x 150 cm


Please scroll down for English version and gallery news

Wir freuen uns sehr, Sie zur ersten Einzelausstellung des in Berlin lebenden Brasilianischen Künstlers Tago Bortolozzo bei magnus müller einladen zu können. Bortolozzo wird eine ortspezifische Installation aus Holz im Innen- und Außenraum der Galerie sowie eine Serie neuer architektonischer Malereien präsentieren. Die Ausstellung wird freundlicher Weise von der Brasilianischen Botschaft in Berlin unterstützt.

Die Arbeiten von Thiago Bortolozo spielen mit der Architektur, Plastik, Installation und Malerei der zeitgenössischen Gesellschaft. In seinen plastischen Experimenten erweitert er die Architektur des Ausstellungsortes und löst somit einen Reibungsprozess mit dem institutionellen Raum aus. In seinen frühen Arbeiten schuf der Künstler mit billigen Baumaterialien prekäre Strukturen. Dadurch brach er mit der Sterilität des „white cube“ der Galerie und deckte die konstruktiven Verfahren, die die Architektur verstecken wollte, auf. Gewissermaßen stellte er das Skelett des Baus aus, als ob er den Körper des Gebäudes umkehren wollte. Anstatt der Autonomie und der Reinheit der Formen zeigten seine Arbeiten eine gewisse Fragilität, die an die Instabilität der Bauten von Palafiten und der Favelas (Elendsviertelhäuser) erinnerte.

In einem anderen Arbeitszyklus untersucht er institutionelle Räume nicht nur auf ihre architektonischen Eigenschaften hin, sondern als Ort zur Legitimation von Kunst überhaupt. Das Museum und die Galerie werden als Orte für Entertainment verstanden. Der Künstler nutzt den Raum absichtlich, um Unterhaltung für sein Publikum anzubieten. Skatepisten, Rampen und Autoscooter sind als Kunst ausgestellt und bringen den Spielpark in die Ausstellungsinstitution. In einer Zeit, in der die Grenze zwischen Popularität und Kult, Kunst und Entertainment, öffentlichem und privatem Raum verwischt sind, fordert Bortolozzos Arbeit eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Dynamik.

In der Ausstellung der Galerie magnus müller in Berlin zeigt der Künstler Malerei und Installation nebeneinander, um diese Grenzen der Medien noch gezielter in Frage zu stellen. Die Bilder von bunten Wasserrutschen sind an im Internet gefundene Fotos von Wasserparks angelehnt und zeigen verlassene und konstruktive Strukturen, die vordergründig ihre ursprüngliche Funktion verloren haben. Niemand rutscht hier. Ihre skulpturalen Formen sehen wie sinnlose und verlassene Monster aus, wie bloße, gebaute Künstlichkeit für die menschliche Unterhaltung. Die hyperrealistische Technik dieser Bilder verstärkt die Sensation von Verfremdung und macht den Betrachter Fotografie sehen, was aber in der Tat Malerei ist.

Bortolozzos ausgestellte Bilder finden in der Konstruktion eines Decks, welches sich vom Freien bis in den Innenraum der Galerie erstreckt, ihre Erweiterung. Von Außen betrachtet wird die vermeintliche Spiegelung der Skulptur im Schaufenster der Galerie durch eine mit Wasser befüllte Vertiefung, einem Pool im Innenraum, gebrochen. Mit Humor hebt der Künstler die ursprüngliche Formalität der Galerie auf und bietet dem Besucher eine echte Gelegenheit zur Unterhaltung. Allerdings kann der Galeriebesucher nicht durch die gemalten Wasserbahnen rutschen, er muss die Grenzen der sozialen Konventionen überwinden und sich trauen in das Wasserbecken einzutauchen.
Der Künstler fordert den Betrachter sich jenseits der oberflächlichen Einschränkungen zu bewegen und so die existierenden Spannungen in den flüssigen Zwischenräumen der zeitgenössischen Gesellschaft wahrzunehmen. (Dr. Hugo Fortes)

Thiago Bortolozzo wurde 1976 in Campinas, Brasilien, geboren und lebt seit 2008 in Berlin. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Sao Paulo. Transition Zone bei magnus müller ist seine erste Einzelausstellung in Deutschland. 2008 baute er das Bühnenbild für das von Frank Castorf inszenierte Theaterstück Die Maßnahme in der Berliner Volksbühne. 2004 war er auf der Biennale von Sao Paulo vertreten. Parallel zu Transition Zone wird der Künstler in einer Gruppenausstellung in der Brasilianischen Botschaft zu sehen sein.


Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Sönke Magnus Müller oder Constanze Korb in der Galerie.

magnus müller
Weydinger Straße 10/12
D-10178 Berlin
Tel. +49-30-390320-4
mailto: office@magnusmuller.com
www.magnusmuller.com

Wenn Sie keine weiteren Informationen wünschen, schreiben Sie bitte an office@magnusmuller.com mit dem Betreff “unsubscribe”.


English Version


We are very glad to invite you to the first one-man show in Berlin of Brazilian artist Thiago Bortolozzo. Bortolozzo will present a site-specific installation
of wood in the interior and exterior of the gallery and a series of new architectural paintings. Transition Zone is kindly supported by the Brazilian Embassy in Berlin.

The work of Thiago Bortolozo plays with the architecture, sculpture, installation and painting of the contemporary society. In his artistical experiments, he expands the sculptural architecture of the exhibition site and therefore triggers a friction with the institutional space. With his early works, the artist produced precarious structures with cheap materials. Doing this, he broke with the sterility of the white cube of the gallery and revealed the constructive procedures that would hide the architecture. To some extent, he exhibited the skeleton of the building, as if the wished to invert the body of the building. Instead of autonomy and purity of the forms, his works showed a certain fragility, which recalled the instability of “Palafiten” and “favelas” (shanty houses).

In another work cycle, he examines institutional spaces not only to its architectural properties, but as a place of legitimation of art in general. The museum and the gallery are understood as places for entertainment. The artist uses the space intentionally to offer entertainment for its audience.
Skate slopes, ramps and bumper cars are on display as art and bring the play park in the exhibition institution. At a time in which the line between popularity and cult, art and entertainment, public and private space is blurred, Bortolozzo’s work asks for a critical examination of this dynamics.

In the exhibition at magnus müller, the artist presents painting and installation one besides the other in order to question the limits of media even more purposefully. The images of colorful water slides are based on internet photos of water parks , and show constructive and abandoned structures that
have seemingly lost their original function. Nobody here is slipping. Their sculptural forms seem senseless and abandoned monsters, mere artifice, built for the human conversation. The hyper-realistic technique of these images reinforces the sensation of alienation and makes the viewers seeing photography, what is in fact painting.

Bortolozzo’s pictures are extended to the construction of a deck, which stretches from the outside into the interior of the gallery. From the outside, the apparent reflection of the sculpture in the window of the gallery is broken by a basin filled with water, a swimming pool in the interior. With humor, the artist abolishes the original formality of the gallery and offers the visitor a real opportunity to entertainment. However, the gallery visitor cannot slip the painted water slide paths, he has to overcome the limitations of social conventions and be confident to plunge into the basin. The artist invites the viewer to move beyond the superficial limitations of existence and to perceive the tensions in the fluid spaces of the contemporary society. (Dr. Hugo Fortes)

Thiago Bortolozzo was born in 1976 in Campinas, Brazil, and has been living in Berlin since 2008. He studied at the Academy of Visual Arts in Sao Paulo. Transition Zone at magnus muller is his first solo exhibition in Germany. In 2008, he built the set for the play “Die Maßnahme” staged by Frank Castorf in the Volksbühne in Berlin. In 2004, he was represented at the Biennial of Sao Paulo. Parallel to Transition Zone, the artist will participate in a group show at the Brasilian Embassy in Berlin.

For further information, please contact Sonke Magnus Muller or Constanze Korb at the gallery.

magnus muller
Weydinger Straße 10/12
D-10178 Berlin
Tel. +49-30-390320-4
mailto: office@magnusmuller.com
www.magnusmuller.com

If you would prefer to not receive our newsletter, please send an email to office@magnusmuller.com with the subject "unsubscribe".

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Gallery News

Thiago Bortolozzo
Around Berlin, Convent de Sant Augustí, Barcelona, opening September 3, 2009

Christoph Draeger
Upcoming solo exhibitions:
Galerie Luciano Fascati, Chur (CH), (October 23, 2009)
Union Gallery, London (November)

Upcoming group exhibitions:
Tina B. – The Prague Contemporary Art Festival (September)
After Effects, curated by Yael Rosenblut, M.A.C., Museo de Arte Contemporáneo, Santiago, Chile (Fall 2009)

Sabine Gross
Inkonstruktion IV/ Art Biesenthal, through September 27, 2009
The Artist in the (Art) Society, international group show, Kunsthalle Palazzo, Liestal/Basel, September 4 – October 18, 2009
Dauerbrenner, Kunstverein Friedrichshafen, through September 20, 2009 (with catalogue and artist talk on September 18, 7:30 p.m.)



Ellen Harvey
The Empty Collection, Meessen de Clercq, Brussels, Belgium, opening September 11 – October 17, 2009
Beautiful Ruin (solo exhibition), Center for Contemporary Art, Ujazdowski Castle, Warsaw, Poland, September 7 – October 11, 2009

Markus Keibel
Creation of the German Award for Bone Marrow Donation, Ritz, Berlin, September 17, 2009
Das unmögliche Denken, Artary, Stuttgart, through September 5, 2009

Jürgen Mayer H.
IVAM - Institute of Modern Art Valencia, with Datoo and Seatable, May - November 2009
Dupli.Casa, DAM, Frankfurt a.M., September 2009
LoGlo at Biennale 2010, Design Museum, Holon / Tel Aviv, opening January 2010
Solo show, Berlinische Galerie, Berlin, Summer 2010

Lectures:
September 3, LEAF conference, Berlin
September 21, Goethe-Institute, Prague
October 15-17, Conference, IIT, Chicago
November 6, Megaron, Athens
November 17, Stand der Dinge, Conference, Swiss Re, Zurich
December 2nd, Columbia University, New York

Awards:
Red dot award for LEVEL GREEN - the idea of sustainability, Autostadt, Wolfsburg
The International Architecture Award, Atheneum Chicago, for Dupli.Casa, Villa near Stuttgart

Piotr Nathan
Working grant, Gunnar Gunnarsson’ s house, Skriduklaustur, Island

Jenny Rosemeyer
Veto, Haus der Photographie - Deichtorhallen, Hamburg, September 3 – November 15, 2009
Access All Areas, Max Hetzler, Berlin, September 24 - November 07, 2009

Alex Schweder
A Sac of Rooms All Day Long, SFMoMA, through November 8, 2009
Murmurs, Cranbrook Museum of Art, Detroit, opening October 3, 2009
Architectural Alterations through Geological Performances, Locker Plant, Marfa TX, opening October 8, 2009
Variations of light with no object, Ice plant, Marfa Texas, opening October 8, 2009
Chinati Foundation, Artist in Residence, Marfa, TX, 2009"